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30-01-2023

Kulturpalast Amare: ein komplexer kultureller Koloss

Joël van der Ree
Accountmanager
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Dieser Artikel erschien in Pi im Januar 2022. Die Fotografie stammt von Riesjard Schropp. Dieser Artikel wurde automatisch übersetzt und kann Fehler enthalten.

Mit 54000 m² ist das Amare das größte Kulturgebäude der Niederlande. Das beeindruckende Bauwerk am Spuiplein ist die neue Heimat der Stichting Amare, des Residentieorkest, des Nederlands Danstheater und des Königlichen Konservatoriums. Da Amare sowohl ein Kulturpalast mit internationaler Ausstrahlung als auch ein gastfreundliches 'Haus der Stadt' sein will, haben Sie freien Zugang zu einem großen Teil des Gebäudes. Die Architekten NOAHH, JCAU und NL Architects haben das Amare mit einem 125 Meter langen Durchgang ausgestattet, so dass sich das Gebäude gut in seine Umgebung einfügt. Zwei bestehende Kulturgebäude mussten für das Amare weichen: das Lucent Danstheater und der Dr. Anton Philipszaal.

Wünsche vereinen

Die Gemeinde Den Haag vergab den DBM-Auftrag (Design, Build, Maintain) für Amare an das Baukonsortium Cadanz (Boele & Van Eesteren | Visser & Smit Bouw). Die Messlatte für das komplexe Projekt lag hoch. Ferry Van Bruchem, Bauleiter bei Cadanz: "Cadanz war für die Planung, den Bau und die Instandhaltung verantwortlich. Bei diesem Projekt hatten wir es mit drei Hauptnutzern zu tun sowie mit der Betreibergesellschaft der Gemeinde. Die Wünsche und Anforderungen dieser vier Parteien mussten im Entwurf vereint werden."

 

Die Hüpfburgen über der Bühne des Konzertsaals waren ursprünglich als massive Holzpaneele konzipiert, was sie jedoch viel zu schwer machte. Gielissen fand dafür eine Lösung: einen mit Furnier überzogenen Metallbehälter.

 

Akustik und Nachhaltigkeit

Das Amare hat vier Säle: den Konzertsaal, den Ensemblesaal, den Theatersaal und den Probensaal. Sie sind aus akustischen Gründen voneinander getrennt und stehen alle vier auf eigenen Fundamenten. Auf diese Weise überträgt sich der Schall aus einem Saal nicht auf den Rest des Gebäudes und die Säle werden nicht voneinander beeinflusst. Van Bruchem: "Das Wichtigste in einem Gebäude wie diesem ist die Akustik. Alle Nutzer müssen zur gleichen Zeit Musik machen können. Themen wie Nachhall, Trittschall und Luftschall spielen dabei eine wichtige Rolle. Zwei Akustikstudios arbeiteten an diesem Projekt, und die hohen Ansprüche der Nutzer machten es zu einem tiefer gehenden Projekt".

Aufgrund der vielen technischen und akustischen Anforderungen, die die Räume erfüllen mussten, war der Innenarchitekt Gielissen bereits in der Entwurfsphase an dem Projekt beteiligt. Van Bruchem: "In der Entwurfsphase der Räume hat Gielissen gute technische Ratschläge zur Machbarkeit gegeben und vor allem Ideen für den Innenausbau beigesteuert. Zum Beispiel bei der 3D-Verarbeitung der Logen im Konzertsaal". Marco van Maaren, Senior Project Manager bei Gielissen: "Ich habe sechs Monate lang an wöchentlichen Sitzungen mit dem Kunden teilgenommen, um vom technischen Entwurf zum endgültigen Design zu gelangen. Die Herausforderung lag dabei vor allem in den hohen akustischen Anforderungen und der angestrebten BREEAM-Excellence-Standardisierung."

Einfallsreichtum

Van Bruchem freut sich über die gute Akustik in den Hallen. "Darauf haben wir sehr viel Wert gelegt. Wir haben sogar ein großes Modell in einer Lagerhalle im Rotterdamer Hafen gebaut, um sicherzustellen, dass die geplanten technischen Lösungen auch tatsächlich akustisch funktionieren."

In den Hallen mussten Absorption und Reflexion berücksichtigt werden. Dies erforderte den Einfallsreichtum der Innenarchitekten. Als Besonderheit erwähnt van Bruchem die über der Bühne des Konzertsaals hängenden Schallabweiser. "Diese waren ursprünglich als massive Holzpaneele geplant, aber das machte sie viel zu schwer. Gielissen hat dafür eine Lösung gefunden, die auf dem Know-how ihrer Werft basiert: Sie haben einen Metallcontainer gebaut und diesen mit Furnier überzogen. So haben sie während des gesamten Projekts gute und praktikable Lösungen gefunden. Jaap Verberne, Senior Account Manager bei Gielissen: "Wegen der Akustik muss man verhindern, dass die Möbel mitschwingen. Das bedeutet, dass man starre Möbel und dicke, schwere Wände braucht. Deshalb haben wir die Brotboxen mit gebogenen Kanten im Konzertsaal akustisch voll gewichtet." Dass der ganze Aufwand nicht umsonst war, zeigt die Tatsache, dass das Residenzorchester mit der Klangqualität sehr zufrieden ist, und die positiven Reaktionen nach der Eröffnung des Gebäudes. Verberne: "Ich habe gehört, dass die Akustik des Konzertsaals sogar auf internationaler Ebene lyrisch bewertet wird."

Die Logen mit gewölbten Rändern im Konzertsaal sind voll akustisch gewichtet.

 

Kollaboration

Neben dem Innenausbau des Konzertsaals und des Ensemblesaals war Gielissen auch für einen Teil der übrigen Innenausstattung verantwortlich. Van Bruchem: "Sie haben Theken, Vorratskammern und Waschbeckenmöbel gebaut und die Wandverkleidung der Studios aus Eichenholz angefertigt." Verberne: "Hinter dieser Wandverkleidung aus Eichenholz verbirgt sich eine Menge Technik, wie Absorber und Schalldämpfer. Die Waschtische haben wir mit schönen Kerrock-Platten ausgestattet." Neben Gielissen Interiors war auch Gielissen Exhibitions an der Umsetzung beteiligt. Van Bruchem: "Da die Mitarbeiter der Messebranche während der Corona-Krise wenig zu tun hatten, haben sie an unserem Projekt mitgearbeitet: eine Win-Win-Situation, in der sie ihre Mitarbeiter weiterbeschäftigen konnten und wir ihre spezialisierten Handwerker einstellen konnten." Alles in allem äußert sich Van Bruchem sehr positiv über den Innenausbauer: "Als Bauunternehmer achtet man natürlich auf die Qualität der gelieferten Arbeit, aber auch auf die Zusammenarbeit. Ich habe noch nie mit Gielissen zusammengearbeitet, aber ich bin begeistert. Und ich finde es großartig, dass wir das Gebäude unter Berücksichtigung aller Anforderungen in Entwurf und Ausführung geliefert haben. Ich bin nach der Hälfte des Projekts eingestiegen und dachte damals: Das schaffen wir nie in 2,5 Jahren. Aber wir haben es geschafft!

 

Die Übungsräume des Royal Conservatory of Music sind mit Eichenholz verkleidet.Hinter den Wänden verbirgt sich eine große Menge an Technik.

 

Bauherr — Gemeente Den Haag
Architekt — NOAHH, Jo Coenen Architects & Urbanists, NL Architects
Innenarchitekt — NOAHH, Jo Coenen Architects & Urbanists, Brunn Ontwerp, Studio Aziz Bekkaoui
Innensbauer — o.a. Gielissen Interiors | Exhibitions | Events, Harryvan Interieurbouw
Akustik-Beratung — LPB | Sight, Studio DAP, Ben Kok
Landschaftsarchitekt — OKRA Landschapsarchitecten
Bauunternehmer — Bouwcombinatie Cadanz (Boele & Van Eesteren | Visser & Smit Bouw)

 

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